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Cameron Carpenter

Philharmonie Berlin

Exzentrik ist sein Markenzeichen. Seinen schrillen Outfits nach würde man Cameron Carpenter eher für einen Popstar, DJ, Designer oder Filmstar halten, nur nicht für das was er eigentlich ist: einer der besten Organisten unserer Zeit. Er besticht durch eine stupende Technik, lässt Hände und Füße beeindruckend schnell über Manuale und Pedale gleiten und versteht es, trotz aller Virtuosität sein Publikum durch seine große Spielfreude und Musizierlust in den Bann zu ziehen. Wer Cameron Carpenter einmal gehört hat, erkennt, dass die Orgel nicht nur ein sakrales, sondern auch ein weltliches Instrument ist. 

Der aus Pennsylvania stammende Musiker studierte an der renommierten New Yorker Juilliard School Orgel und Komposition. Anschließend startete er eine internationale Karriere, seit 2010 lebt Cameron Carpenter in Berlin, eine Stadt, die ihn sehr fasziniert. »Die Berliner bringen einfach eine besondere Geduld für mich und meine Exzentrik auf«, gesteht er 2012 in einem Interview der Zeitschrift 128 – Das Magazin der Berliner Philharmoniker. Er beherrscht nicht nur die klassische Orgelliteratur, sondern transkribiert Klavier- und Orchesterwerke für sein Instrument und schreibt eigene Kompositionen. Im Januar 2011 wurde in Köln sein Konzert für Orchester und Orgel Der Skandal uraufgeführt.

An der Karl-Schuke-Orgel der Philharmonie, die in dieser Saison 50 Jahre alt wird, saß Carpenter erstmals kurz nach seinem Umzug nach Berlin im November 2010. Außerdem begeisterte er am Tag der offenen Tür im Mai 2012 und beim Fest am Kulturforum im Juni 2014 Groß und Klein mit seinen unterhaltsamen Orgelführungen. Ein guter Grund, ihn seit September 2012 die philharmonische Orgelreihe eröffnen zu lassen. Auch in dieser Saison setzt er sich als erster der Organist an den Spieltisch. Diesmal überrascht er sein Publikum mit einem reinen Bach-Programm – unkonventionell registiert und mit höchster Virtuosität vorgetragen.