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Hamlet

von William Shakespeare

Deutsche Bearbeitung von Marius von Mayenburg
Eine Koproduktion mit dem Festival Athen und dem Festival d'Avignon

 

Schaubühne am Lehniner Platz Berlin 

Hamlet wird wahnsinnig. Sein Vater ist an einer plötzlichen, seltsamen Krankheit gestorben, die Mutter hat nach nur einem Monat wieder geheiratet, und zwar den Bruder ihres verstorbenen Mannes.Nachts hat Hamlet Visionen von seinem Vater: Der behauptet, sein Bruder habe ihn vergiftet. Nun soll Hamlet für ihn Rache nehmen und den Stiefvater töten. 


Zuerst spielt Hamlet den Wahnsinnigen, umseine Mordpläne zu verbergen. Dabei verliert er den Boden unter den Füßen. Die Freunde entpuppen sich als Spitzel des Stiefvaters, selbst seine Geliebte Ophelia wird Teil des Komplotts. Der Jägerwird selbst zum Gejagten. Hinter jeder Tapete und jedem Vorhang lauschen die Denunzianten. Der Paranoide wird wirklich verfolgt. 

Aus gespieltem wird echter Irrsinn, in dem Hamlet schließlich denFalschen tötet: Polonius, Ophelias Vater. Mutter und Stiefvater vertuschen den Mord und ziehen Hamlet aus dem Verkehr. An alledem zerbricht Ophelia und bringt sich um. 

Erst die Initiative seines Stiefvaters, ihn endgültig zum Schweigen zu bringen, spielt Hamlet die Gelegenheit in die Hände, in einem letzten Amoklauf seine ganze Welt zum Untergang zu zwingen. Im Paradox des handlungsunfähigenHandlungsträgers bietet Shakespeares »Hamlet« eine zeitlos aktuelle Analyse des intellektuellen Dilemmas zwischen komplexem Denken und politischer Tat. In Ostermeiers Inszenierung werden die bis zu20 Figuren von nur sechs Schauspielern gespielt, die ständig die Rollen wechseln. 

Der fortschreitende Realitätsverlust Hamlets, seine Desorientierung, die Manipulation von Wirklichkeit und Identitätfinden so ihre Entsprechung in einer Spielweise, die die Strategie der Verstellung zum Grundprinzip erhebt.

KREATIVTEAM

Regie

Thomas Ostermeier 

 

Bühne

Jan Pappelbaum

 

Kostüme

Nina Wetzel 

 

Musik

Nils Ostendorf

 

Dramaturgie

Marius von Mayenburg 

 

Video

Sébastien Dupouey 

 

Licht

Erich Schneider 

 

Kampfchoreographie

René Lay

BESETZUNG

Claudius; Geist

Urs Jucker 

 

Hamlet

Lars Eidinger 

 

Gertrud; Ophelia

Jenny König 

 

Polonius; Osrik

Robert Beyer 

 

Horatio; Güldenstern

Damir Avdic 

 

Laertes; Rosenkranz

Franz Hartwig



Foto im Hintergrund: Marcus Dallüge, (c) 2016