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BEUTE FRAUEN KRIEG

Fassung unter Verwendung von „Die Troerinnen“ von John von Düffel nach Euripides (Interlinearübersetzung Gregor Schreiner) und „Iphigenie in Aulis“ von Soeren Voima nach Euripides

 

55. Berliner Theatertreffen 
Schauspielhaus Zürich
Spielort: Rathenau-Hallen Berlin

Konsequent erzählt Karin Henkel den Trojanischen Krieg aus Sicht der unter ihm leidenden Frauen – ohne die mythologische Kraft der Vorlage zu verraten. In intimer Nähe flüstern uns die großartigen Darstellerinnen von Kassandra, Helena und Andromache wehrhaft und entschlossen ihre Schicksale ins kopfhörerbewehrte Ohr, um sie zugleich scheinbar willig umzudeuten, zynisch zu analysieren oder einfach nur in kühlem Pathos zu beklagen.

 

Listig hinterfragt eine grandiose Kate Strong zugleich, wer hier eigentlich stets die Geschichte schreibt und wie Frauen vermeintlich an den Katastrophen kollaborieren. Selten wurde so konsequent vorgeführt, wie vor allem machtgierige Männer im Fake-News-Modus über die Alternativlosigkeit der Aggressionen dozieren und politische Moral zum Morden missbrauchen.

 

Karin Henkel gelingt an diesem Abend eine kluge Umschreibung der Geschichte, eine im besten Sinne feministische Umverteilung der Deutungshoheit.


KREATIVTEAM

Regie

Karin Henkel

 

Bühne

Muriel Gerstner

 

Kostüme

Teresa Vergho

 

Musik

Avild J. Baud

 

Licht

Michel Güntert

 

Dramaturgie

Anna Heesen

Besetzung

Hekabe/Klytaimnestra

Lena Schwarz


Andromache/Iphigenie

Carolin Conrad


Kassandra/Iphigenie

Dagna Litzenberger Vinet


Helena/Iphigenie

Hilke Altefrohne


Helena/Hetäre

Kate Strong


Polyxena/Iphigenie

Madita Keller

Pauline Hunziker


Helena/Iphigenie

Isabelle Menke


Agamemnon

Michael Neuenschwander


Menelaos

Christian Baumbach


Pyrrhos/Achill

Milian Zerzawy


Odysseus

Fritz Fenne



Foto im Hintergrund: Marcus Dallüge, (c) 2018