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Einstürzende Neubauten: Lament

Pierre Boulez Saal Berlin

Mit einem Stil, der die Grenzen von Musik und Geräusch verwischte, sagte die Berliner Band Einstürzende Neubauten in den frühen 80er Jahren allen konventionellen Hörgewohnheiten den Kampf an. Inzwischen ist ihr Klang ruhiger und melodiöser geworden und hat doch nichts von seiner Authentizität und Persönlichkeit verloren.

 

Für die Gedenkfeierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs vor vier Jahren beauftragte die belgische Stadt Diksmuide die Band mit der Komposition eines musikalisch-szenischen Werks, das die unterschiedlichsten Elemente verbindet. In Lament, welches das übliche Instrumentarium der Band aus Stahl, Stimme und „objets trouvés“ um ein Streicherensemble erweitert, finden sich Tondokumente von Kriegsgefangenen und Marschlieder aus dem frühen 20. Jahrhundert ebenso wie eine Motette des flämischen Renaissance-Komponisten Clemens non Papa und Pete Seegers Sag mir, wo die Blumen sind.

 

Das Ergebnis ist ein bewegendes, von Publikum und Kritik gefeiertes akustisches Mahnmal gegen Gewalt und Schrecken, wie es heute notwendiger denn je erscheint. Hundert Jahre nach Ende des Krieges ist Lament an drei Abenden im Pierre Boulez Saal zum letzten Mal live zu erleben.

 

Für diese Aufführungen wird die Besetzung der Einstürzenden Neubauten komplettiert durch Felix Gebhard (Keyboard) und Jan T. Schade (Leitung Streichensemble).


EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN

Vocals
Blixa Bargeld

 

Bass
Alexander Hacke
Schlagzeug
N. U. Unruh

Gitarre

Jochen Arbeit

 

Schlagzeug

Rudolf Moser



Fotos im Hintergrund: Marcus Dallüge, (c) 2018