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Die Ehe der Maria Braun

nach einer Vorlage von Rainer Werner Fassbinder
Drehbuch: Peter Märthesheimer und Pea Fröhlich

Übernahme einer Produktion der Münchner Kammerspiele/
Wiederaufnahme in neuer Besetzung

 

Schaubühne am Lehniner Platz Berlin

Spielort: Saal B

In einem Standesamt, das gerade von einer Bombe getroffen wird, heiraten während des Zweiten Weltkriegs Hermann und Maria Braun. Zwei Tage später muss Hermann wieder einrücken und kehrt auch nach Kriegsende nicht zurück. Maria wartet, schlägt sich durch, erhält die Nachricht, er sei tot.

 

Sie lernt, wie man auf dem Schwarzmarkt tauscht, und erprobt die Liebe als eine Art Tauschgeschäft. Sie lernt die Spielregeln einer von Männern dominierten Welt, verlernt darüber aber nie, die Waffen der Frauen zu gebrauchen. Sie arbeitet in einer Bar, beginnt ein Verhältnis mit einem schwarzen GI.

 

Eines Abends, sie will gerade mit ihm ins Bett gehen, steht Hermann in der Tür. Sie erschlägt den Liebhaber. Vor Gericht nimmt ihr Ehemann alle Schuld auf sich und wandert für sie ins Gefängnis. Maria klinkt sich statt seiner ein in das allgemeine Streben nach neuem Wohlstand. Für eine gemeinsame Zukunft am Tag X, dem Tag seiner zweiten Rückkehr. Sie lernt die ökonomischen Grundgesetze der BRD-Gründerjahre, wähnt sich furchtlos als souveräne Herrin einer durchökonomisierten Gefühlswelt. Ein Irrtum, für den sie am Ende einen hohen Preis bezahlt.


»Die Ehe der Maria Braun«, der 38. Film im kurzen Leben von Rainer Werner Fassbinder, ist der erste Teil der BRD-Trilogie (neben »Lola« und »Die Sehnsucht der Veronika Voss«) und bildet das Zentrum von Fassbinders Auseinandersetzung mit den Gründungsmythen der Bundesrepublik.


KREATIVTEAM

Regie

Thomas Ostermeier

 

Bühne

Nina Wetzel

 

Kostüme

Ulrike Gutbrod

Nina Wetzel

 

Video

Sébastien Dupouey

 

Musik

Nils Ostendorf

 

Dramaturgie

Julia Lochte

Florian Borchmeyer

BESETZUNG

Maria Braun

Ursina Lardi

 

Hermann Braun

Betti

Amerikanischer Soldat

Journalist

Kellner

Sebastian Schwarz

 

Standesbeamter

Opa Berger

Bronski

Dolmetscher

Karl Oswald

Notarin

Thomas Bading

 

Mutter

Arzt

Richter

Senkenberg

Wärter

Anwalt

Kellner

Robert Beyer

 

Rotkreuzschwester

Schwarzmarkthändler Bill

Willi

Schaffner

Amerikanischer Geschäftsmann

Frau Ehmke

Kellner

Wetzel

Moritz Gottwald



Foto im Hintergrund: Marcus Dallüge, (c) 2017