Eine Komödie
Gefängnistheater aufBruch
Spielort: Flughafen Tempelhof
Gefördert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Unterstützt durch die JVA OV Berlin, JSA Berlin, Volksbühne Berlin
Einmal im Jahr verlässt das Berliner Gefängnistheater aufBruch die Mauern der Justizvollzugsanstalten, um an besonderen Orten im Berliner Stadtraum ausgewählte literarische und dramatische Vorlagen zu erarbeiten.
Aus Anlass des 75. Geburtstags des Regisseurs, Dramatikers und bildenden Künstlers Einar Schleef (1944 bis 2001) begibt sich aufBruch in diesem Sommer erneut an den ehemaligen Flughafen Tempelhof, um DIE SCHAUSPIELER von Einar Schleef zu zeigen. Bis vor kurzem standen hier die Unterkünfte für Geflüchtete.
In Schleefs Komödie besucht eine Theatertruppe eine Notunterkunft, um vor Ort Studien für ein sozialkritisches Stück - vielleicht Gorkis "Nachtasyl" - zu betreiben: Recherche für einen möglichst wirksamen Realismus.
Die Schauspieler tauchen ins Elend, die Elenden tauchen auf aus ihrer Isolation - Schauspieler sind sie alle, jeder tut "als ob". Mit dem Gestus der bessergestellten Kulturträger treten die Schauspieler den Deklassierten entgegen. Doch diese Rolle können sie nicht lange behaupten. So muss Höflichkeit in Gewalt umschlagen; Annäherung endet in Aggressivität.
Das aufBruch-Ensemble spielt an einem Ort Berliner Zeitgeschichte. Schleefs Stück in Beziehung gesetzt zu den Biographien der Beteiligten: Wie balancieren wir über die Bühne unseres Lebens? Mit
welchem Traum, mit welchem Trauma? Schleef zu spielen, kräftigt die Sinngebung des Gefängnistheaters.
KREATIVTEAM
Regie
Peter Atanassow
Bühne
Holger Syrbe
Kostüme
Thomas Schuster
Dramaturgie
Hans-Dieter Schütt
Musikalische Leitung
Vsevolod Silkin
Produktionsleitung
Sibylle Arndt
Künstlerische und technische Mitarbeit
Lukas Maser
Regieassistenz
Franziska Kuhn
Kostümassistenz
Melanie Kanior
Produktionsassistenz
Vlatko Kultzen
Grafik
Alexander Atanassow
BESETZUNG
Es spielt ein gemischtes Ensemble aus Freigängern, Ex-Inhaftierten, SchauspielerInnen und Berliner BürgerInnen:
Christian Krug
Frank Zimmermann
Hans M.
Hans-Jürgen Simon
Irene Oberrauch
Josef
Juliette Roussennac
Katharina Försch
Lasha Jologua
Maja Borm
Massimiliano Baß
Mathis Koellmann
Matthias Blocher
Mohamad Koulaghassi
Patrick Berg
Rita Ferreira
Roland Moed
Sabine Böhm
Salah
Steven Mädel
Ulrike Wolf
Fotos im Hintergrund: Marcus Dallüge, (c) 2019