von Torsten Fischer, Herbert Schäfer und Kurt Weill (Musik)
Eine Produktion des Theaters in der Josefstadt in Zusammenarbeit mit dem
Renaissance-Theater Berlin.
"Surabaya-Johnny", die Rache-Vision der "Seeräuber-Jenny", der "alte Bilbao-Mond" und der "Moon of Alabama" ... Generationen von Europäern und
Amerikanern wies Lotte Lenya den "Weg in die nächste Whisky-Bar".
"Ich hatte nie Gesangsunterricht. Wissen Sie, jede Wienerin kann singen. Es liegt ihr im Blut, wirklich."
Karoline Wilhelmine Charlotte Blamauer, aufgewachsen in der Ameisgasse im 14. Wiener Bezirk Penzing, Tochter eines Fiakerkutschers und einer Wäscherin, wird als Lotte Lenya die berühmteste Wiener
Künstlerin des Zwanzigsten Jahrhunderts.
Erste Theatererfahrungen sammelt sie in Zürich und in Berlin, wo sie im Vorort Grünheide dem Komponisten Kurt Weill begegnet: Der Beginn einer großen, unkonventionellen Lebens- und
Liebesgeschichte.
Nach einem Vorsingen bei Bertolt Brecht wird sie die legendäre Jenny der "Dreigroschenoper"-Uraufführung.
Im aufkommenden Nationalsozialismus und Antisemitismus wird die Arbeitssituation für Weill in Deutschland unerträglich. "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" führt zu Tumulten in den
Opernhäusern, weitere Aufführungen seiner Werke werden verboten. Das inzwischen geschiedene Paar wandert gemeinsam nach Amerika aus, in die Emigration und einer zweiten Ehe entgegen.
"Ich möchte das, was ich bin, an dich verschwenden. Du solltest es nehmen, mit beiden Händen. Es ist kein Geschenk von mir, denn es lebt nur für dich. Aber es könnte dein Geschenk an die Menschheit werden."
Kurt Weill
Weill arbeitet in Hollywood und am New Yorker Broadway.
Nach Weills Tod lebt Lotte Lenya zurückgezogen, heiratet noch zweimal und feiert späte Triumphe als die unvergessene lesbische KGB-Agentin Rosa Klebb im James Bond-Film "Liebesgrüße aus
Moskau" und in der Uraufführung des Musicals "Cabaret" - die Rolle des Fräulein Schneider wurde für sie geschrieben, die Songs für sie komponiert.
Ihr Leben widmete Lotte Lenya dem musikalischen Erbe der Musik Kurt Weills, "für seine Musik zu kämpfen, sie am Leben zu erhalten".
"Sie kann keine Noten lesen, aber wenn sie singt, dann hören die Leute zu wie bei Caruso."
Kurt Weill
"Es ist schön, als Legende bezeichnet zu werden. Warum sollte ich etwas dagegen haben?"
Lotte Lenya
KREATIVTEAM
Regie
Torsten Fischer
Bühnenbild/Kostüme
Herbert Schäfer
Vasilis Triantafillopoulos
Musikalische Leitung
Harry Ermer
BESETZUNG
Sona MacDonald
Tonio Arango
Harry Ermer & Band
Fotos im Hintergrund: Marcus Dallüge, (c) 2018