· 

Marias Testament

von Colm Tóibín in einer Fassung von Elmar Goerden

 

Renaissance-Theater Berlin

Gastspiel Hamburger Kammerspiele

Eine Mutter erzählt die Tragödie ihres Lebens. Sie erzählt von der Entfremdung, vom grausamen Tod ihres Sohnes und sie erzählt dies alles auf ganz und gar persönliche Weise, aus der Perspektive ihrer eigenen, individuellen Erfahrung.

 

Maria ist, in der Erzählzeit des Romans und Stückes, mittlerweile eine alte Frau, lebt allein in der antiken Stadt Ephesos, hadert mit düsteren Erinnerungen und merkt, dass sie belauert wird. Zwei sehr zudrüngliche Jünger Jesu suchen sie in ihrem Haus auf, fragen sie nach den Ereignissen im Leben Jesu aus, die sie doch aus nächster Nähe erlebt haben muss:

 

Die Wunder, die er vollbrachte, den Märtyrertod am Kreuz, den er erlitt, die Wiederauferstehung. All jene Ereignisse also, aus denen in der Überlieferung der Evangelisten der zentrale Teil des Neuen Testaments besteht. Maria bestätigt den biblischen Sinn dieser Ereignisse keineswegs. Von Erlösung hält sie so wenig wie vom Glauben an die Wiederauferstehung. Sie hält nichts von den Lehren ihres Sohnes, auch nichts von der charismatischen Wirkung, die er zu Lebzeiten auf Menschen ausübte.

MARIAS TESTAMENT ist ein mutiger Gegenentwurf des Neuen Testaments. Der irische Schriftsteller Colm Tóibín nimmt sich die literarische Freiheit, eine Wahrheit zu erzählen, die sich auf der Rückseite der Bibel ereignet.



KREATIVTEAM

Regie

Elmar Goerden

 

Kostüme

Lydia Kirchleitner

 

Bühne

Elmar Goerden

BESETZUNG

Nicole Heesters



Fotos im Hintergrund: Marcus Dallüge, (c) 2019