Kirchenoper in zwei Akten und sechs Bildern
Libretto vom Komponisten nach dem dramatischen Gedicht „Antikrist: Et Dramatisk Digt“ von P. E. Benzon und „Lord of the World“ von Robert Hugh Benson. Erste Version, BVN 170, komponiert zwischen 1921 und 1923, revidierte Fassung, BVN 192, zwischen 1926 und 1930. Szenische Uraufführung am 2. Mai 1999 am Tiroler Landestheater in Innsbruck.
In eine gottlose Welt tritt der Antichrist. Angerufen von Luzifer selbst offenbart er sich in vielerlei Gestalt: Durch Hoffart, Missmut, Begierde, Lüge und Hass wird die Menschheit im „Streit aller gegen alle“ geprüft und versucht. Doch am Schluss setzt die Stimme Gottes dem Antichrist ein Ende: „Hephata!“ / „Öffne dich!“ – die Welt scheint gereinigt.
Rued Langgaards Anfang der 1920er Jahre komponierte und bis 1930 grundlegend überarbeitete „Kirchenoper“ ist ein Monolith im Schaffen des Komponisten, das an aufregenden und ungewöhnlichen Werken nicht arm ist. Ausgehend von der Offenbarung des Johannes entwirft er ein endzeitlich geprägtes Mysterienspiel, das den Zeitgeist des Fin de Siècle nicht verhehlen kann. Dementsprechend geschichtspessimistisch lässt sich sein hochsymbolistischer, voller Assoziationen steckender Text lesen. Doch die schillernde Musik – vom spätromantischen, großen Orchesterklang geprägt, der aber auch immer wieder in sich zusammenfällt und aus dem karg und nüchtern Details herausgearbeitet werden – bringt Hoffnung in die dunkle Welt. Der künstlerische Einzelgänger Langgaard hat hier zu einem Personalstil gefunden, der zwar an Strauss und Wagner erinnert, aber auch seine Zeitgenossen Hindemith und Schönberg nicht verleugnet.
Regisseur Ersan Mondtag gibt sein Berliner Operndebüt – die ungemein kräftige Bildsprache des mehrfachen „Nachwuchsregisseur des Jahres“ [Theater heute], dessen Arbeiten mehrfach beim Theratertreffen zu sehen waren, scheint mit ihrer Überästhetisierung wie geschaffen für Langgaards Endzeit-Mysterium.
KREATIVTEAM
Musikalische Leitung
Stephan Zilias
Inszenierung, Bühne, Kostüme
Ersan Mondtag
Chöre
Jeremy Bines
Dramaturgie
Lars Gebhardt
BESETZUNG
Luzifer
Thomas Lehman
Gottes Stimme
Jörg Schörner
Das Echo der Rätselstimmung
Jacquelyn Stucker
Die Rätselstimmung
Irene Roberts
Der Mund, der große Worte spricht
Thomas Blondelle
Der Missmut
Anna Buslidze
Die große Hure
Flurina Stucki
Das Tier in Scharlach
Michael König
Die Lüge
Thomas Blondelle
Der Hass
Seth Carico
Chor der Deutschen Oper Berlin
Orchester der Deutschen Oper Berlin
LAGEPLAN
► Quelle: GoogleMaps
KARTEN
Tageskasse, Abo-Service
Bismarckstraße 35
Montag bis Samstag/Feiertage
11.00 Uhr bis Vorstellungsbeginn
an vorstellungsfreien Tagen bis 19.00 Uhr.
Sonntag (außer Feiertag)
geschlossen
Abendkasse
1 Stunde vor Vorstellungsbeginn