von William Shakespeare
Eine Theaterproduktion von aufBruch KUNST GEFÄNGNIS STADT
in der Jugendstrafanstalt Berlin
Dem jungen Macbeth wird vorausgesagt, der neue König von Schottland zu werden. Anfangs gewillt, den Dingen ihren Lauf zu lassen, fasst er, angestachelt durch seine Frau, den Entschluss, sich mit Gewalt zu holen, was ihm prophezeit wurde. Damit setzt er eine Spirale von Intrigen, Mord und Tyrannei in Gang, der in rasender Geschwindigkeit alles zum Opfer fällt: Ruhe, Freundschaft, Liebe, Verstand und am Ende auch das eigene Leben. Shakespeares späte Tragödie erzählt von den Gefahren falschen Hochmuts und blinden Ehrgeizes, Manipulation und dem korrumpierenden Einfluss der Macht.
Gemeinsam mit einem Ensemble aus jugendlichen, heranwachsenden und jungen erwachsenen Gefangenen stellt die Inszenierung Fragen nach der Schicksalhaftigkeit menschlichen Handelns und der eigenen Verantwortung. Sind Aufstieg und Fall Macbeths vorherbestimmt oder Konsequenz seines skrupellosen Handelns? Äußere Einflüsse wirken auf den Menschen, doch trägt er die Konsequenz seines Handelns selbst. Biographie lädt unausweichlich Schuld auf sich. Mit unserem Gewissen sind wir alleine. Davor flüchtet sich der Tyrann - in die Verweigerung, die Einsamkeit und letztlich in den Wahn.
MACBETH erschüttert, weil er den menschlichen Abgrund offenlegt. Das Dunkel liegt nicht in einer höheren schicksalsbestimmenden Macht sondern im Menschen selbst, in den herrschenden Strukturen, in denen er sich bewegt, in der sich immer wiederholenden Geschichte.
Kreativteam
Regie
Sven Daniel Bühler
Rap-Erarbeitung und -coaching
Aisha Madarati
Dramaturgie
Franziska Kuhn
Bühne
Holger Syrbe
Kostüme
Isabella Caiati
Musikalische Einstudierung
Vsevolod Silkin
Produktionsleitung
Sibylle Arndt
Pädagogische Assistenz
Berenice Fisk
Isabella Caiati
Grafik
Dirk Trageser
Gefangenenensemble
Batek, Brian, Dominik, Hamudi, Heidar, Kerim K., Jaden, Maxim R., Mert, Özcan, Philipp B.
Foto im Hintergrund: Marcus Dallüge, (c) 2023