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Philipp Hochmair: Amerika

Schauspiel-Solo von Franz Kafka

 

Scharoun Theater Wolfsburg 

Kafkas epochales Werk schildert zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Geschichte eines Heimatlosen. Von den Eltern aus Europa vertrieben, erlebt der 17-jährige Karl Roßmann in Amerika nicht die gewünschte Verheißung, sondern den sozialen Abstieg. Kafkas Romanfragment ist ein überlagertes Bild aus Mythen, Projektionen, Fakten und der Fantasie, das sich zu einer Alptraumreise verdichtet. Die Reise des Auswanderers Karl Roßmann findet im Kopf statt, von der Einfahrt in den Hafen New Yorks bis zur finalen Zugfahrt zum großen Naturtheater von Oklahoma ist es die Odyssee eines Anschlusssuchenden, der bis zuletzt nicht an der eigenen Isolation verzweifelt und vielleicht sogar am Ende im Theater Oklahomas jenes Zuhause findet, das er fortwährend suchte.

 

Der aus Film und Fernsehen bekannte ehemalige Burgschauspieler Philipp Hochmair spielt nicht nur Karl Roßmann. Wie im Sekundentakt wechselt er als Virtuose der Darstellung bravourös in dem facettenreichen Solo zwischen den vielen Figuren und präsentiert den Roman als Phantasma und Erlebnis eines einzigen Schauspielers.

 

Inszenierung: Bastian Kraft


Fotos im Hintergrund: Marcus Dallüge, (c) 2024