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Decamerone

von Kirill Serebrennikov nach Motiven von Giovanni Boccaccio in zehn Geschichten

Deutsche Bearbeitung von Yvonne Griesel

 

Deutsches Theater Berlin

Es gilt als die Bibel des Erzählens schlechthin und eines der großen Geschichtenarsenale der Weltliteratur: Giovanni Boccaccios Decamerone, verfasst in den Jahren zwischen 1349 und 1353.

Seine Rahmenhandlung setzt mit der Pest in Florenz ein, vor der zehn junge Frauen und Männer auf einen Landsitz vor der Stadt fliehen. Dort erzählen sie sich zehn Tage lang jeweils zehn Geschichten (Decamerone heißt übersetzt: "Zehn-Tage-Werk").

Es sind allesamt Überlebenserzählungen, die die leidenschaftliche Liebe feiern. Aus den insgesamt 100 Novellen hat der russische Regisseur Kirill Serebrennikov zehn Geschichten für zehn deutsche und russische Spieler_innen ausgewählt und ins Heute übertragen. Nicht auf einem toskanischen Landgut, sondern in einem profanen Gymnastikraum treffen Figuren unterschiedlichen Alters und sozialer Herkunft aufeinander. Hier trainieren auch fünf alte Frauen ihre Körper – Routinen gegen das Altern, den Tod. Die Bedrohung ist nicht in einem Außen verortet, sondern in der vergänglichen und verletzlichen Physis.

Damit verschiebt Kirill Serebrennikov den Fokus von der antiklerikalen, subversiv erotischen Ausrichtung hin zu einer unheimlichen, existentiellen Körper- und Zeitbetrachtung, musikalisch strukturiert durch den Wechsel der Jahreszeiten. Was hat noch Bedeutung angesichts der Vergänglichkeit? Die Liebe. Das gesprochene Wort.

Kirill Serebrennikov, Theater- und Filmregisseur, Leiter des Moskauer Gogol-Center, ist in Deutschland bisher vor allem als Opernregisseur in Erscheinung getreten.

Decamerone wird seine erste Schauspielinszenierung hierzulande sein, gemeinsam entwickelt mit einem gemischten Ensemble und künstlerischen Team aus Moskau und aus Berlin.



Trailer

►Quelle: YouTube


KREATIVTEAM

Regie/Bühne
Kirill Serebrennikov

Choreografie
Evgeny Kulagin

Kostüme
Tatjana Dolmatovskaja

Komposition/Musikalische Leitung
Daniel Freitag

Video
Ilya Shagalov

Licht
Robert Grauel
Sergey Kucher

Regieassistenz
Anna Shalashova

Dramaturgie
Birgit Lengers

BESETZUNG

Fillip Avdeev
Oleg Gushchin
Georgette Dee
Yang Ge
Marcel Kohler
Georgiy Kudrenko
Jeremy Mockridge
Aleksandra Revenko
Almut Zilcher
Regine Zimmermann

Musiker_innen
Daniel Freitag
Isabelle Klemt
Maria Schneider


Fotos im Hintergrund: Marcus Dallüge, (c) 2020