von Henrik Ibsen
Burgtheater Wien
John Gabriel Borkman hat sich auf dem Dachboden seines Hauses verbarrikadiert. Er muss sich darüber klar werden, was ihm von seinem Finanzimperium geblieben ist. Abgestürzt nach einem sagenhaften Aufstieg und wegen skrupellosen Betrugs mit acht Jahren Haft bestraft, ist der Banker ruiniert, sein Ansehen liegt in Schutt und Asche, seine Familie ist vollkommen zerstritten. Einzig sein Sohn könnte den Ruf des Vaters wiederherstellen.
Henrik Ibsens Stück ist für Simon Stone das im Europa der Finanzkrise aktuell wichtigste neu zu interpretierende Werk der modernen Klassik. Die Lesart des jungen australischen Regisseurs geht von dem bekannten Realismus Ibsens aus und treibt die szenische Handlung in die im Stück schon anklingenden Züge des frühen Expressionismus. Ibsens präziser Entwurf – die Sinnsuche John Gabriel Borkmans, der im Geld die alles gestaltende Kraft vermutete – kulminiert in dieser Interpretation in einem verzweifelten Machtkampf der Familie um ihre einzige verbleibende Hoffnung: Borkmans Sohn. Simon Stone untersucht die Bruchlinien aktueller Verwerfungen im Wertekanon des bürgerlichen Europa nach dem größten Finanzdebakel des Kontinents.
KREATIVTEAM
Regie
Simon Stone
Bühne
Katrin
Brack
Kostüme
Tabea Braun
Musik
Bernhard
Moshammer
Licht
Friedrich Rom
Dramaturgie
Klaus Missbach
BESETZUNG
John Gabriel Borkman
Martin Wuttke
Gunhild Borkman, seine Frau
Birgit Minichmayr
Erhart Borkman, ihr Sohn
Max
Rothbart
Ella Rentheim, Gunhilds Zwillingsschwester
Caroline Peters
Fanny Wilton
Nicola
Kirsch
Wilhelm Foldal
Roland
Koch