von Albert Camus
Gefängnistheater aufBruch
Spielort: Justizvollzugsanstalt Plötzensee
Nach coronabedingter knapp dreijähriger Pause spielt aufBruch erstmals wieder in der JVA Plötzensee - ein Drama von Albert Camus aus dem Jahre 1949, das sich mit dem radikalen Kampf für eine gerechte Gesellschaft auseinandersetzt.
Ein Stoff mit konkretem Bezug zum Ort des Geschehens, denn die vormalige JVA Charlottenburg - heute integriert in die JVA Plötzensee - wurde 1985 als besonders gesicherte Frauenanstalt eröffnet, in der auch RAF-Terroristinnen untergebracht werden sollten.
Eine Gruppe russischer Sozialrevolutionäre will im Jahre 1905 den Großfürsten töten. Sie glauben, dass sich das Volk erhebt, wenn die Repräsentanten des Zarenreiches getötet werden. Der junge Poet Kaljajew soll die Bombe werfen, doch er zögert, als er Kinder in der Kutsche des Großfürsten sieht. Das Attentat scheitert. Das stellt die Gruppe vor eine Zerreißprobe.
Für die Idee einer besseren Welt das eigene Leben in die Waagschale zu werfen, ist uns heute im postheroischen Zeitalter fremd geworden. Camus‘ Drama beleuchtet den Mikrokosmos einer Terrorzelle am Beginn des 20. Jahrhunderts und ihr Selbstverständnis als Avantgarde, für die der Tod in der Aktion oder auf dem Schafott dazu gehört.
KREATIVTEAM
Regie
Peter Atanassow
Bühne
Holger Syrbe
Kostüme
Haemin Jung
Dramaturgie
Franziska Kuhn
Daniel Dumont
Musikalische Einstudierung
Vsevolod Silkin
Video
Pascal Rehnolt
Produktionsleitung
Sibylle Arndt
Regieassistenz
Caroline Zintz
Grafik
Dirk Trageser
Gefangenenensemble
Frank, Kader, Lauan A., Maximilian Sonnenberg, Mohammad Hassan, Nehad Fandi, Sadam, Steffen, Steven Mädel
Fotos im Hintergrund: Marcus Dallüge, (c) 2022