von Friedrich Dürrenmatt
Open-Air-Theaterproduktion von aufBruch KUNST GEFÄNGNIS STADT
in Kooperation mit dem Kulturbiergarten Jungfernheide
Inzwischen kann man durchaus von einer Tradition sprechen: Theatersommer in der Jungfernheide. Zum ungewöhnlichen Spielort ein ungewöhnliches Ensemble: das Gefängnistheater aufBruch. Nach Shakespeares "Sommernachtstraum" und einer dramatischen Version des Volksbuches vom "Till Eulenspiegel" wird in diesem Jahr "Romulus der Große" von Friedrich Dürrenmatt inszeniert.
Die Zeitreise führt ins Rom des Jahres 476: Die Staatskassen sind leer, die Armee fahnenflüchtig, die Germanen stehen vor der Tür – die Lage ist aussichtslos. Kaiser Romulus muss tun, was des Kaisers ist: Er muss eine Lösung finden! Aber ihn plagt eine viel größere Sorge: Seine Legehennen streiken, sie legen kaum noch Eier. Was soll das?! Die Untertanen schütteln verzweifelt den Kopf, andere hauen einfach ab. Letzte Mittel kommen ins Gespräch: etwa ein Auftragsmord oder die Idee, die Tochter des Kaisers an einen reichen Magnaten zu verschachern. Romulus verweigert das dringende Staatsgeschäft …
Dürrenmatt nennt sein Stück "eine ungeschichtliche historische Komödie". Es habe ihn gelockt, "einmal einen Helden nicht an der Zeit, sondern eine Zeit an einem Helden zugrunde gehen zu lassen". aufBruch wendet sich damit einer Kernfrage von Gesellschaft zu: Immer leben wir in angeblich großen Zeiten, die große Männer verlangen - was aber, wenn Herrschende mal nicht Geschichte machen, sondern sie verhindern?
KREATIVTEAM
Regie
Peter Atanassow
Bühne
Holger Syrbe
Kostüme
Haemin Jung
Dramaturgie
Hans-Dieter Schütt
Musikalische Leitung
Vsevolod Silkin
Produktionsleitung
Sibylle Arndt
Regieassistenz
Tobias Radcke
Produktionsassistenz
Franzi Kuhn
Grafik
Dirk Trageser
Es spielt ein gemischtes Ensemble aus Freigängern, Ex-Inhaftierten, SchauspielerInnen und Berliner BürgerInnen
Christian Krug, Frank T., Hans-Jürgen Simon, Joker, Josef, Maja Borm, Maria Stoecker-Baton, Matthias Blocher, Mohamad Koulaghassi, Moses Al-Khalil, Para Kiala, Sabine Böhm, Steven Mädel, Svitlana Balitska.
Fotos im Hintergrund: Marcus Dallüge, (c) 2022