· 

Verleihung der Ehrendoktorwürde an Margot Friedländer


Freie Universität Berlin

Max-Kade-Auditorium im Henry-Ford-Bau, Freie Universität Berlin

Der Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin ehrt die Holocaust-Überlebende als beispielhafte „Bürgerwissenschaftlerin". Seit Jahrzehnten setzt sich die 100-jährige Margot Friedländer im Dialog vor allem mit jungen Menschen für die Erinnerung an die Shoa ein.

 

Die Laudatio hält die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann, emeritierte Professorin der Universität Konstanz. Der Historiker Paul Nolte, Professor der Freien Universität Berlin, wird ein Podiumsgespräch mit Margot Friedländer und Vincent Bruckmann führen: Der Student im Masterstudiengang Public History hatte Margot Friedländer im Jahr 2019 an die Freie Universität eingeladen, wo sie aus ihren Erinnerungen las.

 

Über Margot Friedländer

Die am 21. November 1921 geborene Margot Friedländer musste sich als Jüdin in Berlin vor den Nationalsozialisten verstecken. Ihre Familie wurde nach Auschwitz deportiert und ermordet. Sie selbst wurde in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Sie überlebte und emigrierte 1946 mit Ihrem Mann Adolf Friedländer, den sie in Theresienstadt kennengelernt hatte, in die USA. Nach dessen Tod im Jahr 1997 begann sie, ihre Erinnerungen aufzuschreiben. 2004 erschien zunächst der Film „Don’t call it Heimweh“, für den sie nach Berlin zurückkehrte. 2010 erschien bei Rowohlt ihr Buch „Versuche, dein Leben zu machen“, der Titel nimmt die letzten Worte der Mutter an die Tochter auf. 

 

Den Dialog vor allem mit jungen Menschen hat sich Margot Friedländer zur Lebensaufgabe gemacht. Schon vor ihrer endgültigen Rückkehr aus den USA in ihre Heimatstadt Berlin im Jahr 2010 besuchte sie Schulklassen, hielt Lesungen, rief zur Wachsamkeit vor Antisemitismus und Totalitarismus auf.


Fotos im Hintergrund: Marcus Dallüge, (2022)