von Friedrich Schiller
Gefängnistheater aufBruch
Spielort: Gustav-Böß-Freilichtbühne in der Jungfernheide
Ich bin mein Himmel und meine Hölle.
In Schillers berühmtem Sturm-und-Drang-Drama wählen zwei Brüder ein Leben jenseits der Legalität: der eine als Räuberhauptmann, der andere als Bruder- und Vatermörder. Terror gegen den Staat versus Terror gegen die eigene Familie. Ein Schauspiel gefälschter Briefe, verletzter Gefühle und fehlgeleiteter Proteste. Am Ende: ein Drama von der Unfähigkeit des Verzeihens. Karl, der Aufbegehrende, und Franz, die geduckte Kanaille: Beide sind Outlaws, die alles um sich herum mit in den Abgrund ziehen. Maßloser Individualismus und der idealistische Wunsch nach einer gleicheren, sozialeren Welt prallen gegeneinander.
Erzählt wird vom Entstehen einer radikalen Bewegung – der aber das Ziel verloren geht. Denn sind die Räuber mitreißende Rebellen? Doch eher Auftragskiller und grobschlächtige Wegelagerer im Untergrund. Aufscheint jene Tragik, die alle Aufrührer eint: Sie verpassen den Punkt der Umkehr. Schiller in einer Inszenierung aus dem Blickwinkel des Gefängnistheaters – das ist Suche nach den Gründen, warum Glückssuche in Katastrophen umschlägt, warum der Wunsch nach Gerechtigkeit oft genug in ein Verderben führt.
KREATIVTEAM
Regie
Peter Atanassow
Bühne
Holger Syrbe
Kostüme
Haemin Jung
Dramaturgie
Hans-Dieter Schütt
Franziska Kuhn
Musikalische Leitung
Vsevolod Silkin
Produktionsleitung
Sibylle Arndt
Regieassistenz
Leah Abele
Produktionsassistenz
Emily Krzok
Kostümassistenz
Sol Spies Bermudez
Grafik
Dirk Trageser
Es spielt ein gemischtes Ensemble aus Freigängern, Ex-Inhaftierten, SchauspielerInnen und Berliner Bürgern
Christian Krug, Frank T., Lauan A., Maria Stoecker-Baton, Massimiliano Baß, Matthias Blocher, Michael, Mohamad Koulaghassi, Moussa, Özcan, Para Kiala, Rosemarie Klinkhammer, Sadam, Steffen
Fotos im Hintergrund: Marcus Dallüge, (c) 2023