Waldbühne Berlin
Verträumt liegt die Waldbühne, eine der schönsten Open Air-Bühnen Europas, in einem waldbewachsenen Tal im Süden Berlins. Sie bietet eine einzigartige Kulisse für das traditionelle
Saisonabschlusskonzert, zu dem die Berliner Philharmoniker am 26. Juni 2016 wieder alle Klassikliebhaber einladen.
Ein tschechischer Abend wird es diesmal sein, voller Leidenschaft, Rasanz und Farbe, und damit bestens geeignet, um das Publikum beim alljährlichen Sommerkonzert in der Waldbühne in Stimmung zu
bringen. Mit dem Kanadier Yannick Nézet-Séguin dirigiert einer der Weltstars der jungen Dirigentengeneration das renommierte Orchester. Er präsentiert neben Bedřich Smetanas berühmter Moldau
Antonín Dvořáks sonnig-folkloristische Sechste Symphonie. In weiteren Stücken Dvořáks verzaubert die wunderbare Geigerin Lisa Batiashvili.
Yannick Nézet-Séguin, der sein Debut bei den Berliner Philharmonikern 2010 gab, dirigiert erstmals das Saisonabschlusskonzert des Orchesters in der Waldbühne.
Smetana schuf mit seinem Orchesterzyklus Má Vlast ein musikalisches Porträt seines Heimatlandes, vor allem der zweite Teil Die Moldau wurde zum Inbegriff tschechischer Musik. In dieser
mitreißenden Symphonischen Dichtung beschreibt der Komponist den Lauf des Flusses Moldau von der Quelle – vorbei an fröhlichen Dorffesten, Jagdszenen, gefährlichen Stromschnellen und der
majestätischen Stadt Prag – bis er, nachdem er die Burg Vyšehrad passiert hat, in die Ferne entschwindet. Smetana verbindet in dem Werk rhythmische und melodische Elemente der tschechischen
Folklore mit Stilmitteln westlicher Symphonik.
Gleiches gilt auch für Antonín Dvořák, der sich zunächst an Komponisten wie Wagner, Schumann und Liszt orientierte, ehe er in den Slawischen Tänzen zu seiner eigenen, vom böhmischen Idiom
geprägten Klangsprache fand. So enthält auch seine Sechste Symphonie zahlreiche Anklänge an tschechische Volkslied- und Tanzweisen, die für Dvořáks Musik typisch sind. Die Romanze f-Moll für
Violine und Orchester, deren Thema der Komponist aus dem langsamen Satz seines unveröffentlichten Streichquartetts in f-Moll übernahm, entstand, bevor Dvořák zu seinem slawischen Stil fand.
Das sehnsuchtsvoll-melancholische Stück wird, ebenso wie die Humoreske und die Mazurka, von der georgischen Violinistin Lisa Batiashvili gespielt, die bei ihrem letzten Konzert mit den Berliner
Philharmonikern 2012 von der Presse als »Ballerina auf der Geige« gefeiert wurde.
Bedřich Smetana
Vltava (Die Moldau), Nr. 2 aus Má Vlast (Mein Vaterland)
Antonín Dvořák
Romanze für Violine und Orchester f-Moll op. 11
Lisa Batiashvili Violine
Antonín Dvořák
Mazurka (Bearbeitung für Violine und Orchester)
Lisa Batiashvili Violine
Antonín Dvořák
Symphonie Nr. 6 D-Dur op. 60
BESETZUNG
Berliner Philharmoniker
Dirigent
Yannick Nézet-Séguin
Violine
Lisa Batiashvili
Foto im Hintergrund: Marcus Dallüge, (c) 2016