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Voyage

Ein Projekt von Philipp Preuss

 

Schaubühne am Lehniner Platz Berlin

Spielort: Studio

Schon in der Antike reisten die wohlhabenden Griechen und Römer zur warmen Jahreszeit in ihre Sommerresidenzen, um sich dort von den Strapazen des Stadtlebens zu erholen. Damals war das Reisen eine langsame und oft komplizierte Anstrengung, die von vielen Gefahren begleitet wurde.

 

Doch man reiste nicht nur zum Vergnügen, sondern auch um Handel zu treiben, um zu entdecken und zu erobern. Im Mittelalter zogen Handelsreisende von Stadt zu Stadt, Mönche bereisten entlegene Gebiete, um dort zu predigen, Minnesänger verdienten ihren Lebensunterhalt, indem sie in verschiedenen Ortschaften auftraten.

 

In der Renaissance wurde es Mode, dass junge europäische Adlige eine Kavaliersreise durch kulturelle Hochburgen wie London, Paris, Venedig, Florenz und Rom absolvierten, mit Beginn des 19. Jahrhunderts und dem Ausbau des Eisenbahnwesens wurde das Reisen billiger und komfortabler: Breite Bevölkerungsschichten entdeckten das Reisen zur Entspannung, der Tourismus entstand, in der Gegenwart führt die Reise bis jenseits unserer Erde …

Seit jeher gab es verschiedene Anlässe zum Reisen: Zur Erholung, als Ausbruch aus dem monotonen Alltag, um das Fremde und Exotische zu sichten, um sich selbst zu testen und zu spüren, um neue Seiten an sich selbst zu entdecken, um wieder zu sich selbst zu finden, um finanziellen Gewinn zu erlangen oder in ein besseres Leben zu flüchten, um sich vor Bedrohung, Unterdrückung und Tod zu retten.

 

Und schon seit den Anfängen der Literatur ist die Reise ein wiederkehrendes Motiv, sowohl im räumlichen, zeitlichen als auch im metaphysischen Sinne, als eine Reise von der Wiege bis zum Grab.

In »Voyage« begibt sich der Regisseur Philipp Preuss zusammen mit dem Schauspieler Felix Römer mittels eines Mash-ups zahlreicher Einzeltexte – von der Odyssee bis hin zu aktuellen wissenschaftlichen Texten – auf eine grenzüberschreitende Reise durch die Literatur und durch das Leben.



KREATIVTEAM

Regie und Bühne

Philipp Preuss


Dramaturgie

Maja Zade

BESETZUNG

Felix Römer



Fotos im Hintergrund: Marcus Dallüge, (c) 2018